„Verstehen der Kapitalrendite (ROI): Warum erzählt sie nur die halbe Investitionsgeschichte?“
Wenn wir in die Welt der Investitionen eintreten, ist der erste Begriff, dem wir begegnen, oft die „Kapitalrendite (ROI) “.Sie scheint einfach zu sein und misst, wie viel Geld wir im Verhältnis zu unserem eingesetzten Kapital zurückverdienen – ein grundlegender Indikator zur Bewertung des Erfolgs einer Investition.
Aber wenn man nur diese Zahl betrachtet, kann man leicht zu falschen Schlüssen kommen.
Denn eine reine Rendite ist wie die letzte Seite eines spannenden Romans: Sie verrät das Ende, beschreibt aber nicht, ob der Weg dorthin ruhig oder aufregend war.
Für Investoren ist der „Prozess“ oft wichtiger als das „Ergebnis“.
Dieser Artikel wird Ihnen helfen, das vollständige Bild des ROI zu verstehen und lernen, wie Sie klügere Fragen stellen können, um die verborgene andere Hälfte der Investitionsgeschichte aufzudecken.
Erster Schritt: Grundlagen verstehen – Was ist Kapitalrendite (ROI) ?
Das Konzept der Kapitalrendite (Return on Investment) ist einfach: Es misst Ihren Gewinn im Verhältnis zu den eingesetzten Kosten.ROI-Berechnungsformel: (Netto-Investitionsergebnis / Gesamtkapital) x 100%
Ein Beispiel: Sie investieren 100.000 Euro in ein Café. Nach einem Jahr erhalten Sie 20.000 Euro Gewinnbeteiligung und jemand ist bereit, Ihre Anteile für 110.000 Euro zu kaufen.
- Ihr Netto-Investitionsergebnis = 20.000 Euro (Betriebsgewinn) + (110.000 Euro - 100.000 Euro) (Wertzuwachs der Anteile) = 30.000 Euro
- Ihr ROI = (30.000 Euro / 100.000 Euro) x 100% = 30%
Diese 30% sind Ihre Gesamtrendite aus dieser Investition.
Zweiter Schritt: Zeitdimension hinzufügen – Was ist die „jährliche Rendite“?
Nun zur Frage: Welches der beiden Investitionsprojekte ist besser?- Investitionsprojekt A: Dauert 10 Jahre, Gesamtrendite 200%
- Investitionsprojekt B: Dauert 5 Jahre, Gesamtrendite 100%
Auf den ersten Blick scheint A doppelt so viel Rendite wie B zu bringen, aber es dauert auch doppelt so lange.
Wie beim Vergleich von Autos fragen wir nicht nur, wie weit sie fahren können, sondern auch, wie schnell sie sind.
In der Investition ist die „jährliche Rendite“ die „Geschwindigkeit“ der Performance.
Sie wandelt Renditen unterschiedlicher Laufzeiten in eine einheitliche „pro Jahr“-Basis um, sodass ein fairer Vergleich möglich ist.
Sie müssen die Formel nicht auswendig lernen, das Verständnis ist wichtiger. Nach Berechnung:
- Die jährliche Rendite von Projekt A beträgt etwa 11,6%
- Die jährliche Rendite von Projekt B beträgt etwa 14,9%
Das Ergebnis ist klar: Projekt B ist tatsächlich effizienter beim Geldverdienen.
In der Finanzwelt bezieht sich „Rendite“ meist auf die bereits standardisierte „jährliche Rendite“.
Wendepunkt: Ist eine höhere jährliche Rendite immer besser?
Dies ist der Kern des Artikels. Wir haben gelernt, Investitionen mit dem faireren Maßstab der „jährlichen Rendite“ zu bewerten.Nun eine weitere Wahl:
- Investitionsprojekt A: Jährliche Rendite 20%. Aber während des Prozesses erlebte Ihr Vermögen starke Schwankungen mit einem maximalen Rückgang von 30% (maximaler Rückgang).
- Investitionsprojekt B: Jährliche Rendite 15%. Der Verlauf war relativ stabil, mit einem maximalen Rückgang von nur 10% (maximaler Rückgang).
Welche würden Sie wählen?
Viele Anfänger würden ohne Zögern A wählen. Die meisten erfahrenen Profis halten jedoch B für die bessere Investition.
Warum?
Weil es in der realen Welt nur wenige gibt, die unter dem enormen Druck eines fast ein Drittel schrumpfenden Vermögens rational bleiben und an ihrem ursprünglichen Plan festhalten können.
Solch eine „holprige“ Reise führt oft zu panikartigem Verkauf, wodurch Investoren gezwungen sind, am Tiefpunkt auszusteigen und letztlich die schöne 20% jährliche Rendite nicht realisieren können.
Eine reine Renditeziffer sagt Ihnen nicht, welchen psychologischen Preis und welches Risiko Sie dafür zahlen müssen.
Die andere Hälfte der Geschichte: Verstehen der „risikoadjustierten Rendite“
Hier kommt die andere, wichtigere Hälfte der Investitionsbewertung ins Spiel: das Risiko.Ein reifer Investor schaut nicht nur auf die reine Rendite, sondern auf die „risikoadjustierte Rendite (Risk-Adjusted Return) “.
Einfach gesagt bewertet man, ob das Risiko, das man eingeht, den Ertrag wert ist.
Zur Risikobewertung brauchen wir mindestens zwei wichtige Kennzahlen:
- maximaler Rückgang (Maximum Drawdown, MDD)
Diese Kennzahl misst die heftigsten und schmerzhaftesten Schwankungen während der Investitionsdauer. Eine Investition mit geringem Rückgang bedeutet eine ruhigere Reise, bei der Sie eher beruhigt bis zum Ende halten können. - Sharpe Ratio (Sharpe-Koeffizient)
Diese misst die „Effizienz“ oder „Intelligenz“ einer Investition. Sie zeigt, wie viel Überschussrendite man pro eingegangener Risikoeinheit erhält. Je höher die Sharpe Ratio, desto besser das Preis-Leistungs-Verhältnis der Investition und desto wertvoller das eingegangene Risiko.
Vom eindimensionalen Denken nur in „Rendite“ zur zweidimensionalen Betrachtung von „Rendite“ und „Risiko“ zu wechseln, ist ein entscheidender Schritt vom Anfänger zum reifen Investor.
Eine praktische Unterscheidung: Rendite vs. Dividendenrendite
Beim Einstieg begegnet Ihnen vielleicht auch der Begriff „Dividendenrendite“.Bitte unterscheiden Sie diesen unbedingt von der oben besprochenen „Rendite“.
- Jährliche Rendite = Gesamtrendite inklusive Kursgewinnen (Kapitalgewinnen) und Dividenden.
- Dividendenrendite = Nur die erhaltenen Barausschüttungen (Dividenden) im Verhältnis zum eingesetzten Kapital, ohne Berücksichtigung von Kursänderungen.
Die Dividendenrendite wird hauptsächlich verwendet, um die Fähigkeit eines Vermögenswerts zur Erzeugung von „Cashflow“ zu bewerten, z. B. bei Anleihen oder Mietimmobilien.
Die jährliche Rendite misst hingegen das „Gesamtwertwachstum“ eines Vermögenswerts. Beide Begriffe haben unterschiedliche Anwendungen und dürfen nicht verwechselt werden.
Fazit: Wie bewertet man eine Investition umfassend?
Jetzt können Sie eine umfassendere Checkliste für Ihre Investitionsbewertung erstellen:- Erster Schritt: Berechnen Sie Gesamtrendite (ROI) und jährliche Rendite. Das ist die Basis, um die Effizienz Ihrer Investition zu kennen.
- Zweiter Schritt: Prüfen Sie den maximalen Rückgang (MDD). Das ist entscheidend, um zu beurteilen, ob Sie die Schwankungen der Investitionsreise „verkraften“ können.
- Dritter Schritt: Berücksichtigen Sie die Sharpe Ratio. Das ist fortgeschritten, um zu beurteilen, ob das Risiko, das Sie eingehen, auch angemessen belohnt wird.
Die Berechnung des ROI ist nur der Anfang der Investitionsgeschichte.
Eine wirklich gute Investitionsmöglichkeit sollte innerhalb Ihres akzeptablen Risikobereichs langfristig stabile und „intelligente Renditen“ anstreben – nicht nur die höchste nominale Rendite.
Bei Mr.Forex glauben wir an vollständige Transparenz.
Deshalb zeigen wir auf unserer Plattform bei jeder Strategie nicht nur die historische Rendite, sondern auch wichtige Risikokennzahlen wie maximalen Rückgang und Sharpe Ratio an prominenter Stelle.
Wir laden Sie ein, Ihre Investitionen mit einer professionelleren und umfassenderen Perspektive zu betrachten.
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Lassen Sie mehr Menschen gemeinsam das Wissen über den Devisenhandel lernen!
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