Tiefgehendes Verständnis von Forex Margin: Verstehen von Margin Call und Stop Out, Erlernen der Risikokontrolle
In früheren Artikeln haben wir gelernt, dass beim Forex-Handel eine „Margin“ als Sicherheit hinterlegt werden muss und wie der „Hebel“ die Handelsgröße vergrößert.Jetzt wollen wir zwei direkt mit der Margin verbundene und für die Sicherheit deines Kontos entscheidende Konzepte untersuchen: „Margin Call“ und „Stop Out“.
Viele Anfänger fürchten diese Begriffe, da sie oft mit Verlusten oder sogar der vollständigen Löschung des Kontos in Verbindung gebracht werden.
Das Verständnis ihrer Funktionsweise ist jedoch der erste Schritt zum Schutz deines Kapitals.
Dieser Artikel erklärt detailliert den Schlüsselindikator für die Kontogesundheit – den „Margin Level“ – wie er berechnet wird und wie Warnungen und Zwangsmaßnahmen ausgelöst werden, wenn dieser Wert zu niedrig ist. Am wichtigsten ist, wie man solche Situationen vermeidet.
1. Schlüsselindikator: Wie liest du deinen „Margin Level“?
Auf deiner Handelsplattform wirst du einen prozentualen Wert namens „Margin Level“ sehen.Dieser Wert ist der wichtigste Indikator zur Beurteilung des aktuellen Risikostatus deines Kontos und kann als „Gesundheitsanzeige“ deines Kontos betrachtet werden.
Die Berechnung lautet:
Margin Level = (Kontoeigenkapital / Genutzte Margin) x 100%
Lass uns die Elemente der Formel aufschlüsseln:
- Kontoeigenkapital (Equity): Dies repräsentiert den tatsächlichen Wert deines Kontos zu einem bestimmten Zeitpunkt. Es entspricht deinem „Kontostand“ plus allen offenen Positionen mit „unrealisierten Gewinnen oder Verlusten“.
Beispiel: Dein Kontostand beträgt 1000 USD, du hast eine offene Position mit einem aktuellen Verlust von 100 USD. Dann ist dein Kontoeigenkapital 1000 + (-100) = 900 USD. Wenn die Position einen Gewinn von 50 USD aufweist, beträgt das Eigenkapital 1000 + 50 = 1050 USD. - Genutzte Margin (Used Margin): Dies ist der Gesamtbetrag der Margin, der zur Aufrechterhaltung aller offenen Positionen „gesperrt“ ist. Dieser Betrag hängt vom gehandelten Währungspaar, der Positionsgröße (Lots) und dem verwendeten Hebel ab.
Beispiel: Wenn du für eine Position 200 USD Margin hinterlegen musst, beträgt deine genutzte Margin 200 USD.
Berechnungsbeispiel:
Angenommen, dein Kontostand sieht folgendermaßen aus:
- Kontostand: 1000 USD
- Unrealisierter Verlust offener Positionen: -150 USD
- Genutzte Margin: 200 USD
Kontoeigenkapital = 1000 + (-150) = 850 USD
Margin Level = (850 / 200) x 100% = 425%
Ein Margin Level von 425% zeigt in der Regel ein relativ gesundes Konto an.
Wenn deine Verluste jedoch weiter zunehmen und das Eigenkapital sinkt, wird auch der Margin Level fallen.
2. „Margin Call“: Gelbe Warnung!
Wenn deine Handelsverluste zunehmen und dein Kontoeigenkapital schrumpft, sinkt dein Margin Level kontinuierlich.Fast alle Broker setzen einen „Margin Call Level“, der als Prozentsatz des Margin Levels angegeben wird (z. B. 100%, 80%, 50% usw.).
Wichtig: Dieser Schwellenwert variiert je nach Broker und Kontotyp. Du musst die spezifischen Regeln deines Brokers genau kennen!
- Was passiert? Wenn dein Margin Level diesen voreingestellten Schwellenwert erreicht oder unterschreitet, gibt die Handelsplattform in der Regel eine Warnung aus (z. B. Pop-up, Farbänderung oder E-Mail/SMS-Benachrichtigung).
- Warum passiert das? Dies bedeutet, dass dein Kontoeigenkapital im Verhältnis zur genutzten Margin gefährlich niedrig ist. Die verbleibende „verfügbare Margin“ zum Abfedern von Verlusten ist sehr gering oder sogar negativ.
- Was tun bei Erhalt der Warnung? Dies ist eine dringende Warnung, die sofortiges Handeln erfordert, um schlimmere Folgen zu vermeiden. Du solltest:
- Option 1: Mehr Geld auf dein Konto einzahlen, um das Eigenkapital zu erhöhen und den Margin Level zu verbessern.
- Option 2: Teilweise oder alle verlustbringenden Positionen schließen, um die genutzte Margin zu reduzieren. Obwohl dies realisierte Verluste bedeutet und das Eigenkapital senken kann, ist das Ziel, die Margin Level-Prozentsätze durch Freigabe der Margin zu erhöhen.
Berechnungsbeispiel:
Angenommen, der Margin Call Level deines Brokers liegt bei 100%. Deine genutzte Margin beträgt 200 USD.
Wenn dein unrealisiert Verlust so groß wird, dass dein Kontoeigenkapital nur noch 200 USD beträgt:
Margin Level = (200 / 200) x 100% = 100%
Dann wird der Margin Call ausgelöst.
3. „Stop Out“: Rote Ausführung!
Wenn du einen Margin Call erhalten hast, aber nicht rechtzeitig reagierst (z. B. der Markt bewegt sich weiterhin schnell gegen dich, oder du hast kein Geld eingezahlt und keine Positionen geschlossen), kann dein Margin Level weiter fallen.Broker setzen auch einen niedrigeren Schwellenwert, den „Stop Out Level“, ebenfalls als Prozentsatz angegeben (z. B. 50%, 30%, 20% usw.).
Wichtig: Auch dieser Wert variiert je nach Broker, daher solltest du ihn genau kennen!
- Was passiert? Wenn dein Margin Level diesen Stop Out Level erreicht oder unterschreitet, wird das System des Brokers nicht mehr warnen, sondern automatisch und zwangsweise beginnen, deine offenen Positionen zu schließen.
- Wie wird das ausgeführt? In der Regel beginnt das System mit der Schließung der Position, die den größten Verlust verursacht. Nach dem Schließen wird der Margin Level neu berechnet. Wenn er immer noch unter dem Stop Out Level liegt, schließt das System die nächstgrößte verlustbringende Position und so weiter, bis der Margin Level wieder über dem Stop Out Level liegt.
- Warum Stop Out? Dies ist die letzte Schutzmaßnahme des Brokers, um sich selbst und den Trader zu schützen (um zu verhindern, dass das Konto ins Minus rutscht und der Trader dem Broker Geld schuldet). Durch Stop Out wird ein weiteres Anwachsen der Verluste begrenzt.
Berechnungsbeispiel:
Angenommen, der Stop Out Level deines Brokers liegt bei 50%. Deine genutzte Margin beträgt 200 USD.
Wenn dein unrealisiert Verlust so groß wird, dass dein Kontoeigenkapital nur noch 100 USD beträgt:
Margin Level = (100 / 200) x 100% = 50%
Dann beginnt das System automatisch, deine Positionen zwangsweise zu schließen.
4. Wie vermeidet man das Erreichen der „Warnlinie“ und „Todeslinie“?
Nachdem du die oben genannten Mechanismen verstanden hast, ist es noch wichtiger zu lernen, wie du dein Konto vor solchen gefährlichen Situationen schützt.Hier sind einige wichtige Risikomanagement-Strategien:
- Vorsichtiger Einsatz des Hebels: Dies ist der grundlegendste Punkt. Ein niedrigerer Hebel bedeutet, dass du für dieselbe Positionsgröße mehr Margin benötigst oder bei gleicher Margin nur kleinere Positionen kontrollieren kannst. Dadurch bleibt das Verhältnis von genutzter Margin zu Kontoeigenkapital niedriger und der Margin Level auf einem höheren, sichereren Niveau.
- Strikte Verwendung von Stop-Loss-Orders: Bei jeder Position solltest du im Voraus einen maximal akzeptablen Verlustbereich festlegen und eine Stop-Loss-Order setzen. So werden Verluste begrenzt, selbst wenn sich der Markt gegen dich bewegt, und dein Kontoeigenkapital wird vor großen Einbußen geschützt. Dies ist der Schlüssel zur aktiven Risikokontrolle.
- Positionsgröße (Lots) kontrollieren: Setze nicht zu viel Kapital auf einmal ein, also keine zu großen Positionen. Sorge dafür, dass die Summe deiner genutzten Margin im Verhältnis zum Kontoeigenkapital in einem vernünftigen niedrigen Bereich bleibt.
- Margin Level ständig überwachen: Gewöhne dir an, den Margin Level auf deiner Handelsplattform jederzeit im Blick zu behalten, besonders bei Übernachtpositionen oder wenn größere Marktschwankungen zu erwarten sind.
- Broker-Regeln kennen: Noch einmal betont: Kenne die spezifischen Margin Call- und Stop Out-Level deines Brokers genau.
- Ausreichend verfügbare Margin im Konto halten: Nutze dein Kapital nicht vollständig aus, sondern halte genügend „verfügbare Margin“ bereit, um normale Marktschwankungen und potenzielle Verluste abzufedern.
Fazit
„Margin Call“ und „Stop Out“ sind im Forex-Margin-Handel integrierte Risikokontrollmechanismen.Sie sind nicht beängstigend; beängstigend ist es, ohne Verständnis zu handeln.
- Margin Level ist der Schlüsselindikator zur Messung der Kontogesundheit.
- Margin Call ist ein Warnsignal, das auf ein zu hohes Risiko im Konto hinweist und sofortiges Handeln erfordert.
- Stop Out ist die letzte Verteidigungslinie vor einem Kontrollverlust, die automatisch vom System ausgeführt wird.
Als Anfänger ist deine wichtigste Aufgabe, dein Kapital zu schützen.
Durch vorsichtigen Hebeleinsatz, strikte Stop-Loss-Setzung, vernünftige Positionsgrößenkontrolle und ständige Überwachung deines Margin Levels kannst du das Risiko, diese beiden Schwellenwerte zu erreichen, erheblich reduzieren und deinen Forex-Handelsweg stabiler und nachhaltiger gestalten.
Übe diese Risikomanagement-Methoden unbedingt ausgiebig im Demokonto.
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Lassen Sie mehr Menschen gemeinsam das Wissen über den Devisenhandel lernen!
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